Sie sind gut ausgebildet, motiviert und jederzeit einsatzbereit – doch oft stehen ihnen formale Hürden im Weg. Deshalb haben sich gestern mehr als 150 Bevölkerungsschutzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) aus ganz Baden-Württemberg mit einer eindrucksvollen Fahrzeugkolonne auf den Weg nach Stuttgart gemacht. Im Ehrenhof des Neuen Schlosses forderten sie vor Mitgliedern des Innenausschusses des Landtags einhellig: „Gleiche Rechte für alle Helfenden im Katastrophenschutz!“
Auch der DRK-Kreisverband Ravensburg e. V. war mit eigenen Einsatzfahrzeugen bei dieser Aktion vertreten und unterstützte die landesweite Forderung nach fairen Rahmenbedingungen.
Während Angehörige der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks landesweit einheitliche Regelungen für Freistellung und Entschädigung genießen, fehlt den Helferinnen und Helfern des Roten Kreuzes bislang eine entsprechende rechtliche Gleichstellung. Diese Ungleichbehandlung führt dazu, dass das ehrenamtliche Engagement im Katastrophenschutz erschwert wird.
Alfred Bosch, Katastrophenschutzbeauftragter des DRK-Kreisverbandes Ravensburg, unterstrich die Bedeutung der Aktion: „Unsere Ehrenamtlichen stellen im Katastrophenfall einen unverzichtbaren Teil der Gefahrenabwehr dar. Sie investieren Zeit, Energie und oft auch ihre Gesundheit, um Menschen in Not zu helfen. Es ist längst überfällig, dass sie dafür die gleichen Rechte erhalten wie die Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr und THW.“
Patrick Richter, Kreisbereitschaftsleiter im DRK-Kreisverband Ravensburg, ergänzte: „Der Bevölkerungsschutz funktioniert nur im Zusammenspiel aller Organisationen. Die Helfenden des Roten Kreuzes verdienen die gleiche Anerkennung und Rechtssicherheit wie alle anderen Einsatzkräfte. Es darf keine Unterschiede geben, wenn es darum geht, Menschenleben zu retten.“
Marc Hengge, Präsident, und Gerhard Krayss, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Ravensburg, betonten gemeinsam: „Als Kreisverband stehen wir uneingeschränkt hinter den Forderungen unserer Helferinnen und Helfer. Sie sind das Rückgrat unseres Bevölkerungsschutzes. Wer im Ernstfall bereitsteht, um Leben zu retten, muss auf klare gesetzliche Regelungen und die volle Unterstützung der Politik bauen können.“
Der DRK-Kreisverband Ravensburg appelliert daher an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, die bestehenden Lücken endlich zu schließen und für verlässliche Rahmenbedingungen im gesamten Bevölkerungsschutz zu sorgen.