· Pressemitteilung

Kreisversammlung des DRK-Kreisverbands Ravensburg im Postsaal in Altshausen

Foto: DRK-Kreisverband Ravensburg e. V.
Das von den Delegierten im Amt bestätigte DRK-Präsidium des Kreisverbandes Ravensburg zusammen mit dem neugewählten Schatzmeister Daniel Preiß und dem stellvertretenden Kreisverbandsarzt Dr. Peter Lessing.

Was zählt: die Geste, die Wärme, die Präsenz.

Die jährliche DRK-Kreisversammlung hat heuer der DRK-Ortsverein Altshausen im neuen Postsaal ausgerichtet. Wie gewohnt kamen zahlreiche haupt- und ehrenamtlich engagierte Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler sowie Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Blaulichtfamilie. In mehreren Grußworten wurde der DRK-Kreisverband Ravensburg für sein umfangreiches Engagement gelobt. 

„Man spürt die Atmosphäre“, sagte Wolfgang Haalboom, Vizepräsident DRK-Landesverband Baden-Württemberg, der das erste Grußwort an die Gäste richtete. Er dankte den Ehrenamtlichen, ebenso den Hauptamtlichen. Er verwies auf die Sonderstellung des Deutschen Roten Kreuzes als gesetzlich beauftragte Institution. Angefragt von Behören bei Notfällen und Krisen leistet das DRK einen unverzichtbaren Beitrag im Katastrophenfall. Im Umkehrschluss müsse dies aus Sicht von Haalboom bedeuten: „Wir erwarten in Zukunft vom Land bei Planung eingebunden zu werden.“ Altshausens Bürgermeister Patrick Bauser hieß die Gäste im neuen ansprechenden Postsaal willkommen. „Wer in Deutschland wohnt, kann ich auf schnelle Hilfe verlassen, diesen Auftrag erfüllen Sie täglich mit Leben.“ 

Ein gutes Miteinander

Dass die Blaulichtfamilie mit etlichen Vertretern und Vertreterinnen anwesend war, sah Harald Sievers, Landrat Ravensburg, als ein Zeichen des guten Miteinanders. Er schätzt die Verlässlichkeit des DRK und dankte den Ehrenamtlichen für die geopferte Freizeit, für das große Engagement und die Professionalität. Beim Thema der Ehrenamtskarte des Landes Baden-Württemberg meinte er, der Landkreis wolle sie nicht reflexartig abnicken, zuerst müsse man Aufwand und Nutzen des Instruments prüfen. Ihre Einführung sei daher zurückgestellt. Die Vertretenden und Aktiven der Blaulichtfamilie hingegen empfänden die Ehrenamtskarte als eine besondere Wertschätzung und sehen sie als eine große Chance, neue Ehrenamtliche zu gewinnen und befürworten daher die Einführung. 

Dienste, die „richtig klasse“ sind

Björn Maurer, Leiter Polizeidirektion, Schutzpolizei Ravensburg im Polizeipräsidium Ravensburg sagte: „Ohne Ehrenamtliche ginge es gar nicht.“ Beispielhaft nannte er den Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) und den Kinder-Krisen-Einsatzdienst, den er „richtig klasse findet.“ Beim Thema Gewalt gegen Helfende wurde er besonders deutlich: „Das geht gar nicht und wird konsequent verfolgt.“ Antje Rommelspacher, CDU-Kandidatin für die Landtagswahlen 2026 bekräftigte: „Ich weiß, wie viele Stunden man fürs Ehrenamt aufbringen kann und muss, damit was Gescheites dabei rauskommt.“ Sie versprach, verlässliche Ansprechpartnerin zu sein, falls sie in den Landtag einzieht. 

Rückblick auf Leistungen

Den Blick auf das vergangene Jahr übernahm DRK-Präsident Marc Hengge mit Witz und Humor. Dabei griff er stellvertretend einige Aufgaben und Angebote des Kreisverbands mit seinen rund 1000 Ehrenamtlichen, 164 Hauptamtlichen sowie Auszubildenden und Studierenden heraus. 10000 Fördermitglieder unterstützen ihn finanziell. Zur Vielfalt gehören etwa der Bevölkerungsschutz, die Kindertageseinrichtungen oder die Bergwacht. Als Schlaglichter hob er die Einführung der „Letzte-Hilfe-Kurse“ hervor. Sie zeigen, wie man sensibel und alltagspraktisch mit dem Thema Lebensende umgehen kann. Lobend erwähnte er das zehnjährige Jubiläum des Kleiderladens als Ort der Nachhaltigkeit und Solidarität, den Schulsanitätsdienst mit den Rettern von morgen, das Jugendrotkreuz, die Helfer-vor-Ort und die Rettungshundestaffel. 

Katastrophenschutz: selbst ein Katastrophenfall

Der Zivil- und Katastrophenschutz ist schon lange, wie Hengge es nannte, „selbst eine Katastrophe“, was ein KI-generiertes Foto eines heruntergekommenen Einsatzfahrzeugs bei der Präsentation untermauerte. Das DRK setze sich das Ziel, an der Politik dranzubleiben, damit endlich auch hinsichtlich der steigenden Bedrohungslagen investiert wird. Beim Thema Bevölkerungsschutz fordert das DRK, Investitionen des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 0,5 Prozent des Haushalts. Außerdem sprechen die Verantwortlichen sich dafür aus, die Zivilgesellschaft zu stärken und mit einzubeziehen, etwa durch regelmäßig aufzufrischende Erste-Hilfe-Kurse. Der DRK-Kreisverband bietet in diesem Zusammenhang – als einziger neben dem DRK Stuttgart – seit drei Jahren kostenlose Krisenvorsorgeseminare an, die von 1700 Personen bereits angenommen wurden. 

Bundesweite Beachtung durch PSNV-Kinder-Krisen-Einsatzdienst

Besonders hervor hob er auch die Arbeit der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), die Menschen in Krisensituationen Halt und Orientierung gibt. Dass der DRK-Kreisverband Ravensburg mit dem PSNV-Kinder-Krisen-Einsatzdienst bundesweite Beachtung findet, freut Hengge besonders. Beim Förderpreis „Helfende Hand“, der bedeutendsten Auszeichnung im Bevölkerungsschutz, wurde der Dienst in der Kategorie „Innovative Konzepte“ nominiert. Entscheid ist Anfang Dezember in Berlin. Die Engagierten des Dienstes sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche in schweren Krisen passgenaue kind- und jugendgerechte Begleitung bekommen. 

Gedenken, Ehrungen und Wahlen

Bei der DRK-Kreisversammlung wurde der verstorbenen sowie in Krisenregionen getöteten DRK-Kameradinnen und Kameraden gedacht. Außerdem gab es mehrere Ehrungen und Verabschiedungen von DRK-Aktiven. Die vorgestellte Jahresrechnung war auch für 2024 wiederholt solide und vorbildlich. Bei den Wahlen zum DRK-Präsidium wurden Daniel Preiß als neuer Schatzmeister und Dr. Peter Lessing als stellvertretender Kreisverbandsarzt neu gewählt. Alle anderen Mitglieder des Präsidiums und Vertretende der Ortsvereine wurden einstimmig von den Delegierten in ihren Ämtern bestätigt. Musikalisch wurde die Versammlung von Alissa Marie und Band begleitet. Neben den vielen eindrücklichen Zahlen, wie etwa 11 800 Blutspenden, 8 800 Teilnehmende bei Erste-Hilfe-Kursen, 292 Tonnen Altkleider und 1453 Hausnotruf-Teilnehmende ist laut Hengge aber besonders entscheidend, was nicht gezählt werden könne: „Das Gespräch. Die Geste. Die Wärme. Die Präsenz.“