Father explaining to his family…

Notvorsorge, Selbsthilfe, Nato-Bündnisfall, Blackout

Vorbereitungen auf einen großflächigen Stromausfall

Zur heutigen Zeit begegnen wir Katastrophen in einem veränderten Ausmaß, als wir sie bisher erlebt hatten. Der Klimawandel sorgt dafür, dass Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, extreme Stürme und Waldbrände nicht nur häufiger, sondern auch mit schwereren Schäden auf uns zu kommen. Doch nicht nur Naturkatastrophen können uns in eine Notlage bringen. Ereignisse wie der Krieg in Osteuropa, die laufende Energiewende und die Gasknappheit sind Faktoren, die einen sogenannten Blackout – einen großflächigen Stromausfall, der mehrere Tage andauern kann – provozieren könnten.

Aber wie gehen wir in der Bevölkerung damit um? Auch Überschwemmungen und Extremwetterereignisse können zu einem mehrtägigen Stromausfall führen. Wie kommunizieren wir dann, wenn weder unser Festnetz noch das Internet oder unser Mobilfunknetz funktioniert? Wie kochen wir, ohne funktionierende Herdplatten oder Backöfen und was trinken wir, wenn aus unserer Leitung kein Wasser mehr kommt?

notfallregister.eu

Das Register für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zur bedarfsgerechten Unterstützung im Not- und Katastrophenfall.

7.900.000 Menschen mit verschiedensten Behinderungen leben in Deutschland. Viele dieser Menschen brauchen in Gefahrensituationen besondere Aufmerksamkeit, da sie aufgrund ihrer Einschränkung beispielsweise nicht selbstständig evakuieren können oder die Warndurchsagen nicht hören. Um den Hilfs- und Rettungskräften die Lokalisierung hilfsbedürftiger Menschen zu ermöglichen, gibt es das Projekt Notfallregister, in dem sich Menschen mit jeglicher Einschränkung eigenverantwortlich registrieren können, um Vorsorge zu leisten. Einsatzkräfte und Behörden handeln in Notlagen nach eigenem Ermessen, doch mithilfe der Zusatzinformationen, die ihnen das Notfallregister gibt, können sie den registrierten Menschen bedarfsgerecht helfen und auf die speziellen Anforderungen eingehen.

Aus diesem Grund empfehlen wir allen Bürgerinnen und Bürgern, sowie allen Betreiberinnen und Betreibern von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, sich im Notfallregister zu registrieren und Vorsorge für den Katastrophenfall zu leisten. Die Anmeldung ist kostenlos und in wenigen Minuten erfolgt. Registrieren Sie sich jetzt unter https://www.notfallregister.eu/datenerfassung/.

www.notfallregister.eu

Kurze Lehrvideos

Durch simple Maßnahmen können für den Katastrophenfall Vorbereitungen getroffen werden, die im Ernstfall entscheidend für das gute Überstehen der Krise sein können. Die DRK-Landesschule Baden-Württemberg entwickelte ein Schulungskonzept um viele Menschen dazu zu mobilisieren, Notsituationen gemeinschaftlich zu meistern. Mithilfe von Kurzvideos wird über die Selbsthilfe und Notvorsorge in diversen Gefahrenlagen aufgeklärt.

Alle kurzen Lehrvideos:

Themenfelder

Nahrung

Essen ist für unser Überleben wichtig. Während eines Stromausfalls begegnen wir jedoch einigen Schwierigkeiten, wenn es um unsere Nahrungszunahme geht. Wie kochen wir ohne Herd und Backofen, wie lagern wir Lebensmittel, wenn der Kühlschrank nicht geht und welche Lebensmittel sollten bevorratet werden? Neben einer Checkliste mit den wichtigsten Infos diesbezüglich, geben wir Ihnen ebenfalls eine Einkaufsliste mit auf den Weg, die Sie hier direkt herunterladen können.

Wasser

Trinken ist für unser Überleben wichtiger als Essen. Doch wofür brauchen wir das Wasser sonst noch? Während eines Stromausfalls, können wir nicht mehr auf das Wasser aus der Leitung vertrauen. Wie spare ich Wasser, wie viel Wasser benötige ich und wofür sollte ich es benutzen? Öffnen Sie die PDF-Datei und drucken Sie sie aus, um über Sparmaßnahmen, Alternativen und Verwendungszwecke informiert zu sein.

Wärme

Ohne funktionierende Heizung kann es schnell zu Problemen führen, vor allem im Winter. Der Mensch kann ernste Schäden davontragen, wenn der Körper eine längere Zeit der Kälte ausgesetzt wird. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man dennoch Wärme generieren kann, auch wenn der Strom weg ist. Unsere Checkliste zeigt ihnen nicht nur Alternativen zur Wärmeerzeugung, sondern auch worauf sie achten müssen und welche Gefahren auftreten können.

Licht

Wir brauchen das Licht nicht nur für unsere Orientierung, sondern auch für unser Wohlbefinden. Ähnlich wie bei der Kälte, kann es zu ernsthaften Gefahren für unsere Gesundheit kommen, wenn wir zu lange in Dunkelheit leben. Aber wie erzeuge ich Licht ohne Strom, worauf muss ich achten und welche Tipps und Tricks kann ich nutzen? Laden Sie die Checkliste herunter und bereiten Sie sich auf einen Ausfall des Lichtes vor.

Gesundheit

Ein Stromausfall in diesem Ausmaß reicht so weit, dass wir uns Sorgen um unseren Zugang zu Ärzten, Apotheken und damit auch zu Medikamenten machen müssen. Bereits bestehende Krankheiten, als auch während des Blackouts entstehende Krankheiten und Verletzungen müssen behandelt werden. Während einer Notsituation wie dieser, werden Apotheken panisch überrannt und ohne Strom fällt die Nachbestellung der Medikamente ins Wasser. Nutzen Sie unsere Checkliste und finden Sie heraus, was Sie dagegen tun können.

Kommunikation

Das Mobilfunknetz fällt aus, der Fernseher geht nicht, das Internet ist tot und Telefone funktionieren auch nicht mehr. Wie gelange ich in so einer Lage an Informationen, wie kommuniziere ich mit meiner Familie oder meinen Freunden? Was für uns so selbstverständlich geworden ist, ist während eines Blackouts keine Option mehr. Unsere Checkliste zeigt Ihnen wie Sie dennoch Kontakt halten können und wie Sie auch ohne Internet, Warnungen und öffentliche Informationen erhalten können.

Notgepäck

In Krisensituationen besteht immer die Gefahr, dass man das Haus plötzlich verlassen muss. In so einer Situation fehlt meist die Zeit, um spontan seine Sachen zu packen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vorsorglich die wichtigsten Sachen bereits als Notgepäck griffbereit verstaut zu haben, um schnellstmöglich aus der Gefahrenzone verschwinden zu können. Informieren Sie sich über unsere Checkliste darüber, was in Ihr Notgepäck kommen sollte und was nicht.

Dokumentenmappe

Ähnlich wie beim Notgepäck, empfiehlt es sich sehr, eine Dokumentenmappe vorzubereiten, die im Falle einer Evakuierung direkt mitgenommen werden kann und alle wichtigen Dokumente beinhaltet. Welche Dokumente man dabeihaben sollte und in welcher Form, können Sie in unserer Checkliste nachlesen.

Krisenvorsorge für Arbeitgeber und Betriebe

Verantwortung tragen heißt vorbereitet sein

Krisen treffen nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen, soziale Einrichtungen und Organisationen. Ein länger andauernder Stromausfall, eine Pandemie, Hochwasser oder ein IT-Ausfall können den gesamten Betrieb lahmlegen. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, schützt seine Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden – und trägt aktiv zur Sicherheit der Region bei.

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt Arbeitgeber dabei, ihre Verantwortung im Bereich Krisenvorsorge wahrzunehmen und die Handlungsfähigkeit ihres Betriebs auch in außergewöhnlichen Lagen zu sichern.

Warum betriebliche Krisenvorsorge wichtig ist

Eine Krise kommt selten mit Vorwarnung. Wer in ruhigen Zeiten plant, handelt im Ernstfall besonnen und schützt Menschenleben wie wirtschaftliche Existenzen.


Betriebliche Krisenvorsorge ist Teil der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers. Sie hilft, im Notfall schnell, richtig und koordiniert zu reagieren – und trägt entscheidend dazu bei, dass Mitarbeitende sicher bleiben und Abläufe stabilisiert werden können.

Ziele und Nutzen

Ein durchdachter Notfallplan sorgt dafür, dass auch in Krisenzeiten das Wichtigste funktioniert:

  • klare Zuständigkeiten und Entscheidungswege
  • funktionierende Kommunikationsketten
  • geübte Abläufe für Evakuierung, Erste Hilfe und Information
  • Vorbereitung auf längerfristige Ausfälle von Infrastruktur oder Personal

Gut geplante Vorsorge spart im Ernstfall Zeit, vermeidet Panik – und kann Leben retten.

Erste Schritte zur eigenen Krisenvorsorge

Betriebliche Krisenvorsorge ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess. Beginnen Sie mit wenigen, aber entscheidenden Schritten:

  1. Risiken erkennen: Welche Szenarien könnten Ihren Betrieb treffen (z. B. Stromausfall, Krankheit, Hochwasser, Cyberangriff)?
  2. Verantwortlichkeiten festlegen: Wer entscheidet im Notfall? Wer informiert Mitarbeitende und Behörden?
  3. Notfallplan erstellen: Was passiert, wenn zentrale Systeme oder Schlüsselpersonen ausfallen?
  4. Kommunikation sichern: Welche Informationswege funktionieren auch bei Strom- oder Netzausfall?
  5. Erste Hilfe gewährleisten: Ist die betriebliche Erste-Hilfe-Versorgung gewährleistet und aktuell geschult?
  6. Psychische Gesundheit schützen: Wer unterstützt Beschäftigte nach belastenden Ereignissen?

Mitarbeitende einbeziehen

Beschäftigte sind die wichtigste Ressource in jeder Krise. Sie müssen wissen, wie sie sich und andere schützen können. Regelmäßige Unterweisungen, Evakuierungsübungen und Erste-Hilfe-Schulungen schaffen Sicherheit, Vertrauen und Handlungskompetenz.

Das DRK bietet hierzu praxisnahe Erste-Hilfe-Kurse für Betriebe, Schulungen zur Psychologischen Ersten Hilfe und Beratung zur betrieblichen Notfallorganisation an.

Zu unseren Kursangeboten
Zur Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)

Unterstützung durch das DRK Ravensburg

Das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Ravensburg berät Betriebe, Behörden und soziale Einrichtungen bei der Vorbereitung auf Not- und Krisenfälle indem wir die Bevölkerung und damit die Arbeitnehmer stark machen.
Wir helfen Ihnen dabei, Notfallstrukturen aufzubauen, Abläufe zu trainieren und Ihre Beschäftigten zu befähigen, im Ernstfall richtig zu handeln.

Unterstützung durch Verbände

Auch Handwerksbetriebe sollten sich zunehmend auf Szenarien einstellen, die im Rahmen der Gesamtverteidigung und des Katastrophenschutzes als wahrscheinlich oder möglich gelten. Dazu zählen unter anderem längere Wehrübungen für Reservistinnen und Reservisten, bei denen insbesondere Mitarbeitende mit technischem Spezialwissen oder LKW-Führerschein zeitweise abgezogen werden können. Auch kurzfristige Personalabzüge können erforderlich werden, etwa für die Bundeswehr, den Katastrophenschutz, das Technische Hilfswerk oder Rettungsdienste. 

Hierzu hat die Handwerkskammer Baden-Württemberg eine Arbeitshilfe für Betriebe erstellt, die hier abrufbar ist.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat darüber hinaus das Papier „Landes- und Bündnisverteidigung – Lage, Ausblick und Folgen für Unternehmen“ veröffentlicht, welches die wesentlichen Rechtsfragen detaillierter aufgreift und hier erhältlich ist.

Bewältigung

Das kann Ihnen in oder nach Notsituationen guttun

  • Kontakt zu anderen halten und sich austauschen
  • Tägliche Routinen aufrechterhalten und einen Plan für den Tag machen
  • Wenn möglich ins Freie gehen
  • Sich bewegen, Sport machen
  • Sich Zeit für Rückzug und Ruhe nehmen, Pausen machen
  • Sich ablenken und Dinge tun, die auch im „normalen“ Alltagsstress guttun
  • Entspannungstechniken nutzen
  • Wenn möglich, ausreichend schlafen, genug trinken und regelmäßig essen
  • Nur so viele Nachrichten konsumieren wie nötig, um auf dem Laufenden zu bleiben – es kann helfen, tägliche Zeiträume für Medienkonsum festzulegen. 

Rat und Hilfe

Bei der Telefonseelsorge können Sie rund um die Uhr Unterstützung und Beratung erhalten – kostenlos und auf Wunsch anonym.

0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222oder 116 123

www.telefonseelsorge.de

Gegenseitige Unterstützung hilft

Gegenseitiges Verständnis und die Unterstützung innerhalb der Familie und im Freundeskreis helfen dabei, mit herausfordernden Situationen zurechtzukommen: 

Anderen Betroffenen, aber auch Ihnen selbst. Tauschen Sie sich mit anderen aus:

  • Das trägt dazu bei, einen Überblick über die Situation zu bekommen und sie realistisch einzuschätzen.
  • Das Gefühl mit seinen Ängsten nicht alleine zu sein, kann in einer schwierigen Situation bereits helfen.
  • Schauen Sie nicht auf den entstandenen Schaden, sondern planen und besprechen Sie gemeinsam die nächsten Schritte.

Gegenseitige Hilfe und Unterstützung geben Ihnen in einer Krise das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Dadurch fühlen Sie sich weniger hilflos und ohnmächtig. 

Textquelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). (10/2025). Vorsorgen für Krisen und Katastrophen. „Mit Ängsten und Sorgen umgehen“ S.16

Erreichbarkeit
Foto: Bundesamt für Bevölkerungsschutz…

Geräte wie TV, Computer oder Telefon können aus verschiedenen Gründen ausfallen. Wenn der Strom ausfällt, können Sie Ihre Geräte nicht laden oder nutzen. Ein Cyberangriff, ein Sturm oder Sabotage kann auch das Mobilfunknetz oder den Zugang zum Internet beeinträchtigen. In dem Fall kann man mit dem Mobiltelefon nicht mehr telefonieren, Nachrichten versenden oder das Internet nutzen. 

Faktencheck

Um eine Krise möglichst gut zu bewältigen, sind korrekte Informationen über die Situation und passende Handlungsempfehlungen sehr wichtig. 

In unklaren Situationen kann es widersprüchliche und falsche Informationen geben, zum Beispiel in sozialen Netzwerken. Manchmal entstehen so Missverständnisse oder Gerüchte, die sich schnell verbreiten. Diese sollen gezielt Meinungen beeinflussen, Menschen verunsichern, Vertrauen in staatliches Handeln untergraben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächen. Je emotionaler oder dramatischer eine Meldung ist, desto häufiger wird sie verbreitet. Dieser Effekt wird häufig für das Verbrieten von absichtlich falschen Informationen genutzt. Sogenannte Desinformation ist gerade in Notfällen und Krisen sehr gefährlich! Denn Desinformationen kann verunsichern und dazu führen, dass Sie Situationen falsch einschätzen. 

So können Sie vorgehen

Kritisch hinterfragen statt weiterleiten! Gerade in einer unklaren Situation ist Vorsicht geboten. Bevor Sie Informationen teilen, überlegen und prüfen Sie: 

Ist der Absender die ursprüngliche Quelle seriös?

Wer hat das Video, das Bild oder die Nachricht zuerst veröffentlicht? Handelt es sich dabei um eine seriöse Nachrichtenquelle?

Die Angabe eines Klarnamens kann ein Indiz für die Echtheit eines Profils sein. Sehen Sie sich bei Internetseien das Impressum an. Darin sollte die Person angegeben sein, die für die Inhalte der Webseite verantwortlich ist. Das Impressum muss einen Klarnamen und die vollständige Anschrift enthalten, nicht nur eine anonyme E-Mail-Adresse. 

Basiert die Information auf Fakten?

Werden Verweise und Quellen angegeben, die Hinweise auf die Richtigkeit der dargestellten Fakten geben?

Viele seriöse Medien haben gute Faktencheck-Abteilungen, die Nachrichten, Bild- und Videomaterial vor der weiteren Verwendung prüfen.

Stimmen andere Quellen überein?

Finden sich im Internet ähnliche Berichte von vertrauenswürdigen Quellen?

Es hilft immer, fragliche Nachrichten mit weiteren Quellen zu vergleichen.

Wenn Sie eine dieser Fragen mit NEIN beantworten, könnte es sich um Desinformation handeln. Verbreiten Sie die Information nicht weiter.

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). (10/2025). Vorsorgen für Krisen und Katastrophen. „Vertrauenswürdige Informationen erkennen“ S. 14

Hausapotheke

In einer Krise oder Katastrophe kann es sein, dass der Rettungsdienst, Krankenhäuser und Apotheken vorübergehend nicht verfügbar sind. Daher ist es sinnvoll, wichtige Medikamente zuhause zu haben. Eine solche Hausapotheke kann Ihnen helfen, kleine Notfälle selbst zu bewältigen. 

Das sollte eine Hausapotheke enthalten

  • Persönliche Medikamente, z.B. Asthmaspray, nach individuellem Bedarf. Wenn Sie regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind, ist ein Vorrat für mindestens 10 Tage sinnvoll.
  • Material zur Wundversorgung, z.B. Pflaster und Mullbinden.
  • Basisausstattung, z.B. Schmerzmittel und Fieberthermometer,… (siehe Checkliste)

Frischen Sie unbedingt ihr Erste Hilfe Wissen auf!

In einem Erste-Hilfe-Kurs kann man lebensrettende Maßnahmen lernen und üben. Das gibt Ihnen Sicherheit, wenn jemand Hilfe benötigt. Sollte Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs bereits einige Zeit her sein: Frischen Sie am besten Ihre Kenntnisse auf! 

Dort lernen Sie z.B. auch, wie Sie stark blutende Wunden verbinden können.

Tipp

Bei einem Herzkreislaufstillstand kann jeder Mensch helfen: mit einer Herzdruckmassage. Wiederbelebung durch Herzdruckmassage zu lernen, ist nicht schwer. Einfache Anleitungen gibt es in Erste-Hilfe-Kursen oder unter:

www.wiederbelebung.de

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). (10/2025). Vorsorgen für Krisen und Katastrophen. „Medizinische Notfälle selbst behandeln“ S.20

Kinderschutz

Rat und Hilfe

Die meisten Reaktionen auf Krisen sind normal. Wenn Sie sich jedoch große Sorgen um Ihr Kind machen, scheuen Sie sich nicht, Rat zu suchen. Ihre Kinderärztin, Beratungsstellen oder Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten können unterstützen.

Kostenfreie Beratung für Eltern, Jugendliche und Kinder bietet zum Beispiel 

www.nummergegenkummer.de 

Textquelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). (10/2025). Vorsorgen für Krisen und Katastrophen. „Mit Kindern über Krisen sprechen“ S.18

Notfall-Apps

Stromgedacht

Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen stets im Gleichgewicht sein. Das ist notwendig für den sicheren und stabilen Betrieb unseres Stromnetzes. Die App bezieht sich aktuell nur auf Baden-Württemberg. 

What3words

what3words ist für dich die einfachste Art, Orte – egal wo – punktgenau zu finden und zu beschreiben. Das System hat die Welt in 3 m x 3 m große Quadrate aufgeteilt und jedem dieser Quadrate eine eindeutige Dreiwortadresse zugeteilt. 

nora – Notruf-App 

Die nora-App ist die offizielle Notruf-App der Bundesländer in Deutschland, mit der Sie schnell und einfach Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erreichen können, auch ohne sprechen zu müssen. 

Tipp 

Viele Smartphones bieten auch die Möglichkeit, einen Notfallausweis digital anzulegen. Dieser kann auch bei gesperrtem Bildschirm geöffnet werden. 

Schutzräume
Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz…

Bei Explosionen geht insbesondere von Druckwellen, umherfliegenden Trümmern und Glassplittern eine große Gefahr aus. Das gilt auch bei Luftangriffen. 

Gebäude in Deutschland bestehen aber größtenteils aus einer soliden Bausubstanz. Innenliegende Räume mit möglichst wenigen Außenwänden und Türen sowie ohne Fenster bieten deshalb einen wirksamen Schutz. So entstehen bei einer Explosion keine Verletzungen durch zum Beispiel Glassplitter. 

Das sind geeignete Räume

  • Fensterlose Kellerräume bieten viel Schutz.
  • Wenn Sie keinen Keller haben, sind auch innenliegende Räume wie Treppenhäuser, Bäder oder Flure geeignet. Dabei gilt: Meiden Sie das Dachgeschoss! Ein Dach bietet wenig Schutz vor Druckwellen und umherfliegenden Glassplittern oder Trümmern.
  • Sie können auch in öffentlich zugänglichen Einrichtungen wie Schulen, Museen, Tiefgaragen oder U-Bahn-Stationen Schutz suchen. Wichtig ist, viel Abstand zwischen sich und offene Eingänge, Fenster und Türen zu bringen. Aufzüge dürfen dann nicht mehr genutzt werden. 
Stillstand
Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz…

Unser Alltag kann aus vielen Gründen unterbrochen werden. Ein Unfall, Extremwetter oder Sabotage können die Leitungen für Strom, Wasser, Gas oder Mobilfunk beschädigen. Cyberangriffe können die IT-Systeme stören, die wir im Alltag brauchen, zum Beispiel in Krankenhäusern, Versorgungswerken oder Supermärkten. Einzelne Störungen können gleichzeitig unterschiedliche Auswirkungen haben und viele Menschen betreffen. Es kann dauern, bis alle Betroffenen Hilfe erhalten. In diesen Situationen entlastet Vorsorge. 

Denken Sie auch daran, genügend Bargeld zur Verfügung zu haben um ihr Auto regelmäßig vollzutanken. Im Falle eines Blackouts funktionieren weder Geldautomaten noch Zahlsysteme oder Tankstellen.

Was ist der NATO-Bündnisfall?

Der Bündnisfall gilt als Kern der NATO und wurde bisher nur einmal, bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001, angewandt.

Der Nordatlantikvertrag legt in Artikel 5 fest, wann und wie der Bündnisfall ausgerufen werden kann. Dies ist der Fall, wenn die NATO einen „bewaffneten Angriff“ auf mindestens eines ihrer Mitglieder feststellt. Ein Angriff auf ein NATO-Mitglied wird als Angriff auf das gesamte Bündnis verstanden. Die Mitgliedstaaten im Nordatlantikrat stelle den Bündnisfall fest. Jeder Mitgliedstaat kann für sich selbst entscheiden, welche Art von Beistand er leisten möchte (finanziell, politisch, militärisch). Die NATO koordiniert den Einsatz.

Spionage und Sabotage
Die Sabotage wird spürbar, wenn man die Augen aufhält. Hauptsächlich geschieht sie durch hybride Angriffe, wie beispielsweise Cyberangriffe. Es werden Deutsche Bahn Anlagen gehackt oder ganze Stadtverwaltungen lahmgelegt. Oft ist die Kommunikation nach außen zurückhaltend, damit die Gesellschaft nicht verunsichert wird.

Die Spionage passiert durch chinesische oder russische Schiffe, die die Ostsee vermessen und die Infrastruktur des Meeresbodens ausspähen, um sich ein Lagebild zu verschaffen. Auch Drohnen werden genutzt, um die Bundeswehrübungsplätze im Blick zu behalten und mit Autos verschafft man sich einen Überblick über Absicherungsmaßnahmen, den Bauzustand von Autobahnbrücken und Schleusen.

Um sich vor den hybriden Angriffen zu schützen, sollte jeder seinen PC und sein Handy mit Antiviren-Programmen schützen. Genauso sollte man die Nachrichten, die verbreitet werden, kritisch hinterfragen! Außerdem ist es essenziell Informationen mit guten Quellen nachzurecherchieren, um sich vor Fake News zu schützen.

Was ist der Verteidigungsfall in Deutschland?
Wenn das Bundesgebiet mit Waffen angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht, dann kann der Bundestag - auf Antrag der Bundesregierung und mit Zustimmung des Bundesrates - den Verteidigungsfall feststellen.

In Deutschland gibt es Schutzräume für nur 0,56% der Bevölkerung, somit sind private Kellerausbauten enorm wichtig. Genauso wie Vorräte (Medikamente, Lebensmittel, Stromversorgung, Dokumentenmappen, …)

Welche Auswirkungen hätte der Verteidigungsfall?

Verkehr: Baden-Württemberg wäre im Verteidigungsfall eine Drehscheibe für NATO-Truppen. Es würden in zwei Monaten 800.000 Soldaten mit allen Gefährten, die benötigt werden, die Straßen in Deutschland dicht machen. Somit ist es für Zivilisten nicht mehr möglich die Autobahnen zu nutzen, konkret bedeutet das, dass man die von der Bundeswehr genutzten Wege umfahren muss und andere Straßen nutzen.

Unternehmen: Für Unternehmer gilt, dass in vernünftige Cyber– und IT-Sicherheit investiert werden muss. Ebenso muss für den richtigen Werkschutz gesorgt sein, damit nicht jeder durch die Firma laufen und ausspionieren kann. Man muss sich jetzt schon überlegen wer in der Firma verzichtbar ist und im Verteidigungsfall bei der Bundeswehr, dem THW, der Feuerwehr oder dem DRK helfen wird. Besonders muss jedes Unternehmen überlegen, wer seine Schlüsselpersonen sind und für diese Leute Ersatz suchen. Zur Beratung von Firmen steht das Landeskommando der Bundeswehr bereit. 

Gesundheitswesen: Falls der Verteidigungsfall eintritt, werden die fünf Bundeswehrkrankenhäuser in Deutschland kein Bestandteil der zivilen Gesundheitsvorsorge mehr sein. Sie müssen sich ausschließlich um die Bundeswehr, die NATO, die Front und die Verwundeten kümmern. Auch hierfür reichen die Bundeswehrkrankenhäuser nicht aus, weshalb auch die zivilen Krankenhäuser sich zuerst um Verwundete Soldaten kümmern müssen und nicht um die lange geplant Blinddarm-OP.

Hierfür wird das Verständnis der Bevölkerung benötigt und die aktuelle Krankenhausreform, welche immer mehr Kapazitäten abbaut, hinterfragt. Auch Pflegefachkräfte können Sanitäter bei der Bundeswehr gewesen sein und als Reservist in den Einsatz gehen. Diese Personen müssen unbedingt ersetzt werden und dies in einer Zeit mit starkem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Aus diesen Gründen ist eine vorrausschauende Art zu handeln gefragt und ein Lösungsweg, solange noch Zeit ist.

Wie erkenne ich Fake-News oder Desinformation?
Meist sind Fake News in einer sehr emotionalen Sprache verfasst, um Angst und Panik zu schüren. Oft enthalten die Texte Unstimmigkeiten oder auch Überschriften, die nicht mit dem Textinhalt zusammenpassen. Wer ist der Absender der Nachricht? Wurde das Material schon mehrfach weitergeleitet? Falls ein Klarname angegeben wurde, kann dies ein Indiz für die Echtheit der Quelle sein, prüfen Sie hierfür auch das Impressum. Überprüfen Sie mehrere Quellen (am besten offizielle Seiten nutzen) und vergleichen Sie die Informationen. Nutzen Sie die Bilder-Rückwärtssuche, um zu erkennen, ob Bilddateien bereits in einem anderen Zusammenhang veröffentlicht wurden.

Für eine Checkliste und Tools zur Erkennung von Fehlinformationen folgen Sie diesem Link.

Was ist ein Brownout?

Was ist ein Brownout – und wie kann uns dieses Szenario vor einem Blackout schützen? Wir wissen bereits, dass es bei einem Blackout zu einem vollständigen Spannungsausfall kommt, der über mehrere Tage großflächig die Stromversorgung unterbrechen kann. Ein Brownout dagegen, ist nur ein begrenzter, temporärer Stromausfall. Er kann sowohl kontrolliert, also gewollt, als auch unkontrolliert eintreten.

Bei einem kontrollierten Brownout wird das Stromnetz gezielt entlastet. Dafür nehmen die Übertragungsnetzbetreiber besonders große Stromverbraucher oder ganze Stadtviertel mit Absicht vom Netz, um einen lokalen Stromausfall zu erzeugen. Damit kann in Notfällen von übermäßig hoher Stromnachfrage ein Totalausfall verhindert werden. Im Notfall sind die Übertragungsnetzbetreiber sogar zu dieser Maßnahme verpflichtet. Neben dem kontrollierten Brownout gibt es allerdings auch das unkontrollierte Szenario. Der Unterschied ist, dass der unkontrollierte Brownout nicht geplant oder vorhergesehen wird. Auch in diesem Szenario kommt es aber nicht zu einem vollständigen Stromausfall. Die Spannung in unserem Stromnetz sinkt, so dass der Strom immer noch bei uns angelangt, wir aber deutliche Leistungsunterschiede merken. In der Regel ist dieser Spannungsabfall innerhalb von einer Minute wieder vorbei. Schlechtes Wetter oder Störungen der Technik können Auslöser dafür sein, aber auch wenn zu wenig Regelleistung verfügbar ist.

Grundsätzlich ist bei einem Brownout von keiner wirklichen Gefahr auszugehen. Elektronische Geräte reagieren unterschiedlich sensibel auf solche kurzfristigen Spannungsabfälle, sollten in der Regel jedoch keine ernstzunehmenden Schäden davontragen. In Europa ist das Aufkommen eines solchen Brownouts sehr selten geworden. Gerade in Deutschland besitzen wir ein zuverlässiges und stabiles Stromnetz.

Kann uns ein Brownout vor einem Blackout schützen?

Die Antwort ist ja. Unsere Netzbetreiber bereiten sich auf jegliche Gefahrensituationen in unserem Stromnetz vor. Sollte es zu einer Situation kommen, in jener die Stromversorgung aller Haushalte sehr knapp wird, können sie verschiedene Methoden anwenden, um dem entgegenzuwirken. Beispielsweise kann zusätzlicher Strom aus dem Ausland gekauft werden oder die Stromzufuhr manuell begrenzt werden.

Ein Brownout ist ebenfalls eine mögliche Methode, wird aber weitestgehend als letzter Ausweg gesehen. Erst wenn alle anderen Maßnahmen nicht ausreichen, um der benötigten Stromversorgung Einhalt zu bieten, kann es zur gezielten Abschaltung von gewissen, großen Verbrauchern kommen. Mit dieser Methode kann ein großflächiger Zusammenbruch der Stromversorgung, wie es bei einem Blackout der Fall ist, verhindert werden. Um die abgeschalteten Gebäude nicht zu sehr zu belasten, wird vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft eine Dauer von 90 Minuten empfohlen.

Weitere Informationen