Sie sind da, wenn jede Minute zählt: Die Helfer vor Ort (HvO) des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Ravensburg leisten qualifizierte Erste Hilfe, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft. Alle Helfer engagieren sich ehrenamtlich – Tag und Nacht, in ihrer Freizeit, für das Leben ihrer Mitmenschen.
Was sind Helfer vor Ort?
Helfer vor Ort sind medizinisch ausgebildete Ehrenamtliche des DRK, die in Notfällen die kritische Zeitspanne bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes überbrücken. Sie übernehmen lebensrettende Basismaßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung, Wundversorgung oder psychische Betreuung von Betroffenen und Angehörigen.
Wann kommen sie zum Einsatz?
Bei einem Notruf alarmiert die Integrierte Leitstelle – sofern taktisch sinnvoll – die HvO parallel zum Rettungsdienst. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die ehrenamtlichen Kräfte schneller vor Ort sein können oder mehrere Patienten versorgt werden müssen, etwa nach Verkehrsunfällen. Die Nähe zum Einsatzort und die Ortskenntnis der Helfer sorgen dafür, dass sie oft in kürzester Zeit am richtigen Ort sind – und so wertvolle Minuten retten.
Wie werden HvO-Gruppen finanziert?
Die Einrichtung der HvO-Gruppen wurde durch das Engagement der Helfer und die Unterstützung einiger Gemeinden bei der Erstausstattung möglich. Alle laufenden Kosten – von der Materialbeschaffung über die Ausbildung bis zu Wartung und Ersatzbeschaffungen – tragen die DRK-Bereitschaften aus Eigenmitteln und Spenden. Die Helferinnen und Helfer arbeiten vollständig ehrenamtlich.
Wer kann mitmachen?
Wer mindestens 18 Jahre alt ist, in Wohn- oder Arbeitsnähe zur jeweiligen HvO-Gruppe lebt und eine medizinische Qualifikation mitbringt (z. B. Sanitätsausbildung, Rettungshelfer etc.), kann Teil der Gruppe werden. Die notwendige Ausbildung kann selbstverständlich beim DRK erworben werden. Auch regelmäßige Fortbildungen gehören dazu. Wer Interesse hat, kann sich gerne unverbindlich informieren.
Ergänzung: Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung
Parallel zu den strukturierten HvO-Gruppen etabliert sich derzeit ein weiteres System: die Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung über die App Corhelper. Dabei werden qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer durch die Leitstelle alarmiert, wenn ein Herz-Kreislauf-Stillstand vermutet wird – basierend auf ihrem aktuellen Standort.
Dieses Modell ist Teil des regionalen Projekts „Team BOS“, in dem DRK, Johanniter, Malteser und DLRG zusammenarbeiten, um ein flächendeckendes Netz schneller Hilfe zu schaffen – insbesondere bei Reanimationen, bei denen jede Sekunde zählt.
Während die HvO-Gruppen dauerhaft strukturiert und mit Ausrüstung eingebunden sind, ergänzt die App ein flexibles, punktgenaues System zur lebensrettenden Erstversorgung – beide Ansätze wirken Hand in Hand.
Weitere Informationen: hvo(at)rotkreuz-ravensburg(dot)de