Rund ein halbes Jahr nach dem Start des Projekts „Team BOS für Bodensee-Oberschwaben-Allgäu“ liegt eine erste aussagekräftige Zwischenbilanz zur Nutzung der Ersthelfer-App Corhelper vor. Die App wurde im Frühjahr 2025 von den Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, DLRG, Johanniter Unfallhilfe und Malteser Hilfsdienst im Bereich der Integrierten Leitstelle Bodensee-Oberschwaben eingeführt, um qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer bei lebensbedrohlichen Notfällen insbesondere bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand schneller zu alarmieren.
Bereits beim Projektstart betonten die beteiligten Organisationen die Zielsetzung: Lebensrettende Maßnahmen sollen früher beginnen, die Rettungskette soll gestärkt und organisationsübergreifend vernetzt werden. Die jetzt vorliegenden Daten bestätigen diese Erwartungen eindrucksvoll.
Hohe Qualifikation der registrierten Nutzerinnen und Nutzer
Aktuell sind 1.356 Personen in der App registriert, davon 1.143 mit einer medizinischen oder rettungsdienstlichen Qualifikation – darunter Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter, Rettungssanitäter, medizinisches Fachpersonal sowie ärztliche Ersthelfer.
„Diese starke Qualifikationsbasis zeigt, dass das Ziel des Projekts erfüllt wird: Ein breites, fachlich kompetentes Ersthelfer-Netz entsteht, das im Ernstfall wertvolle Minuten überbrücken kann“ so DRK-Kreisgeschäftsführer Gerhard Krayss vom Kreisverband Ravensburg e.V. „Ich freue mich, dass auch immer mehr Feuerwehrleute dieses Hilfesystem bei einer Reanimation mit unterstützen“.
Gleichzeitig bestätigt die Zahl der Anmeldungen die hohe Bereitschaft der Bevölkerung, sich aktiv und verantwortungsvoll in die Erste Hilfe einzubringen.
Praxisbeispiel zeigt Nutzen der schnellen Alarmierung
Wie wirksam die zusätzliche Alarmierungsebene ist, zeigt ein Einsatz aus jüngster Zeit mit Freiwilligen vom Roten Kreuz in Ravensburg: In einer öffentlichen Einrichtung trafen binnen Minuten mehrere qualifizierte Ersthelfer ein – darunter drei Kräfte, die über Corhelper alarmiert wurden. Die schnelle und fachlich versierte Unterstützung führte zu einer deutlichen Entlastung der Anwesenden und ergänzte die Maßnahmen des Rettungsdienstes wirkungsvoll.
Ein prägnantes Beispiel für die Bedeutung von frühzeitiger, qualifizierter Ersthilfe in akuten Notfallsituationen.
Einsatzstatistik bestätigt hohe Bereitschaft
Im Zeitraum 1. April bis 28. Oktober 2025 wurden 474 Einsätze über die App in den 3 Landkreisen ausgelöst.
- 262 Einsätze wurden aktiv von Ersthelferinnen und Ersthelfern angenommen.
- 181 Einsätze führten zu einer direkten Übergabe an den Rettungsdienst.
- 98 Abbrüche erfolgten nach Erreichen der Einsatzstelle.
Die Zahlen zeigen: Die Community ist hochaktiv und verfügbar, und die App wird im Einsatzalltag intensiv genutzt und spricht für die technische Weiterentwicklung, auf die das Projekt „Team BOS“ von Beginn an gesetzt hat.
Ein Gewinn für die regionale Notfallversorgung
Die Zwischenbilanz verdeutlicht, dass Corhelper – als digitales Herzstück des Projekts „Team BOS“ – in der Region bereits einen spürbaren Mehrwert schafft:
- schnellere Erstmaßnahmen bei zeitkritischen Notfällen,
- verbesserte Überlebenschancen,
- Entlastung des Rettungsdienstes,
- organisationsübergreifende Vernetzung im Bevölkerungsschutz.
Das bewährte Helfer-vor-Ort-System bleibt weiterhin ein fester Bestandteil der Rettungskette und wird durch Corhelper sinnvoll ergänzt. Allein im Altkreis Ravensburg betreibt das DRK über 34 Helfer-vor-Ort-Gruppen mit Jährlich 3.800 Alarmierungen.
Für weitere Informationen zum Ersthelfer-Alarmierungs-Projekt: www.team-bos.de
info(at)team-bos(dot)de
